Zukunft des Chemnitzer Schauspielhauses: Neubau statt Sanierung?
- Redaktion
- 11. Juni
- 2 Min. Lesezeit

Die Diskussion um die Zukunft des Chemnitzer Schauspielhauses nimmt erneut Fahrt auf – und das nicht nur aufgrund der jüngsten Ereignisse rund um Besetzungen und ein Konzert der Band Kraftklub. Im Hintergrund wird derzeit intensiv über einen möglichen Neubau hinter dem Spinnbau in Altchemnitz diskutiert. Ein internes Papier aus dem Rathaus sorgt für Aufsehen: Geplant ist offenbar eine topmoderne Schauspielbühne – für geschätzte 40 Millionen Euro.
Chemnitz, 11.06.2025
Theaterneubau in Altchemnitz: Ein Abschied vom alten Schauspielhaus?
Generalintendant Christoph Dittrich lässt erkennen, dass das 1980 eröffnete Schauspielhaus wohl nicht mehr allen Anforderungen einer zukunftsfähigen Theaterbühne genügt. Auch wenn der Begriff "Heimstatt des Schauspiels" bislang häufig verwendet wurde, scheint die Haltung zum historischen Theatergebäude in der Zieschestraße zu kippen.
Im Raum steht ein ambitioniertes Konzept: Neben dem Neubau am Spinnbau ist sogar eine Freilichtbühne nahe dem alten Schauspielhaus im Gespräch – eine Idee, die dem Technischen Direktor Raj Ullrich zugeschrieben wird. Offiziell hält sich die Stadtverwaltung allerdings bedeckt. Es heißt lediglich, dass gemeinsam mit dem Theater „verschiedene Optionen verwaltungsintern geprüft“ würden.
Kritik aus der Politik: Skepsis über technische und finanzielle Machbarkeit
Im Stadtrat stößt das Neubauvorhaben auf deutliche Kritik. Almut Patt (CDU) hält die Idee weder technisch noch finanziell für überzeugend. Sie verweist zudem auf bestehende Spielorte wie die Küchwaldbühne. Auch Ronald Preuß (AfD) und Susanne Schaper (Linke) sprechen sich – zumindest in Teilen – für den Erhalt des alten Schauspielhauses aus. Während Preuß auf Denkmalschutz-Förderung hofft, zeigt sich Schaper einem Neubau gegenüber nur dann offen, wenn eine Sanierung „auf absehbare Zeit nicht machbar“ sei.
Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) fordert hingegen klare Aussagen von der Stadtspitze. Enrico Hilbert kritisiert das anhaltende Schweigen und verlangt endlich ein verbindliches Konzept zur Zukunft des Chemnitzer Theaters.
Was geschieht mit dem alten Haus?
Noch völlig offen bleibt die zentrale Frage: Was passiert mit dem Schauspielhaus in der Zieschestraße, wenn tatsächlich neu gebaut wird? Eine konkrete Perspektive fehlt. Denkmal? Abbruch? Oder doch noch eine Sanierung als langfristige Lösung?
Unser Fazit:
Die Debatte um das Schauspielhaus ist mehr als eine bauliche Frage – sie berührt die kulturelle Identität der Stadt Chemnitz. Inmitten der Planungen zur Kulturhauptstadt Europas 2025 wird sich zeigen müssen, welchen Stellenwert das Theater – ob alt oder neu – im zukünftigen Stadtbild einnimmt.
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Hinweis: Dieser Beitrag wurde auf Grundlage öffentlich zugänglicher Informationen erstellt und journalistisch eigenständig aufbereitet. Einzelne Angaben orientieren sich an Berichten aus regionalen Medien, insbesondere zur aktuellen Entwicklung des Chemnitzer Schauspielhauses.
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