Tierpark Chemnitz: Nachwuchs bei stark bedrohter Primaten-Art
- Redaktion
- 20. Juni
- 2 Min. Lesezeit

Zwillinge bei den Goldgelben Löwenäffchen
Chemnitz, 20.06.2025
Bei den Goldgelben Löwenäffchen im Krallenaffenhaus des Chemnitzer Tierparks gibt es seit Ende Mai gleich doppelten Nachwuchs. Bei der Primatenart sind Zwillingsgeburten aber keine
Seltenheit, sondern die Regel.
Nach der Geburt klammert sich der Nachwuchs sofort an das Fell der Eltern und lässt sich sicher durch das Geäst tragen. Mutter Anja und Vater Stitch kümmern sich gemeinsam um den
Nachwuchs und wechseln sich beim Tragen ab.
Goldgelbe Löwenäffchen können in Gruppen von mehr als zehn Tieren zusammenleben.
Angeführt werden sie von einem Weibchen, das in der Regel ein erwachsenes Männchen an ihrer Seite duldet. Die restlichen Mitglieder sind die Jungtiere aus den vergangen Jahren. Das
dominante Weibchen ist das Einzige, das sich fortpflanzt. Die anderen Tiere der Gruppe im
zeugungsfähigen Alter werden entweder aktiv an der Paarung gehindert oder durch Duftstoffe
(sogenannte Pheromone) unfruchtbar gehalten.
Die Bestände der Goldgelben Löwenäffchen in der freien Natur nehmen als Folge von
Lebensraumverlust deutlich ab. Sie bewohnen nur noch ein kleines Verbreitungsgebiet im
tropischen Regenwald an der brasilianischen Atlantikküste. Aktuell werden sie deshalb auf der
Roten Liste gefährdeter Tierarten der IUCN als stark gefährdet eingestuft – der dritten von vier
Gefährdungskategorien.
Von 1996 bis 2003 wurde die Art sogar in die Kategorie „vom Aussterben bedroht“ eingeordnet. Aufgrund des Engagements zoologischer Einrichtungen im Artenschutz konnte der
Gefährdungsstatus allerdings wieder zurückgestuft werden.
Durch das erfolgreiche und koordinierte Nachzüchten dieser bedrohten Tierart konnten sogar
zoogeborene Tiere wieder in ihrer Heimat ausgewildert werden. So konnte die Anzahl an
wildlebende Tiere mehr als verdreifacht werden, ist mit um die 2000 Tiere aber immer noch sehr
gering. Umso wichtiger ist das Nachzüchten von solch bedrohten Tierarten in zoologischen
Einrichtungen.
Die beiden neuen Familienmitglieder sind der erste Nachwuchs dieser Art seit mehreren Jahren,
nachdem im Jahr 2023 das Männchen Stitch über das Europäische Erhaltungszuchtprogramm
(EEP) aus Paris in den Tierpark Chemnitz kam. Damit trägt auch der Tierpark Chemnitz zum
Erhalt der Art bei.
Öffnungszeiten im Sommer:
Tierpark: 9 bis 19 Uhr, letzter Einlass 18 Uhr
Wildgatter: 9 bis 18 Uhr, letzter Einlass 17 Uhr

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